Go East: Gold wandert nach Asien
China und Indien bleiben die Lokomotiven auf dem internationalen Goldmarkt. Das prognostiziert der World Gold Council. Durch die stabile Nachfrage in den asiatischen Ländern würden in den nächsten 20 Jahren große Mengen des Edelmetalls von West nach Ost abfließen, so die Experten.
Im vergangenen Jahr 2013 hatte China den bisherigen Spitzenreiter Indien als weltgrößter Goldkäufer abgelöst. 1176,4 Tonnen des Edelmetalls hatte das Reich der Mitte verbraucht, rund 28 Prozent des gesamten globalen Konsums. Nach Einschätzung der China Gold Association dürfte der Goldhunger in diesem Jahr etwa dasselbe Niveau erreichen. Durch die wachsenden Einkommen der Chinesen würde die Nachfrage in den kommenden vier Jahren sogar noch um rund 25 Prozent zulegen, erwarten die Marktanalysten. Diese Entwicklung werde auch dadurch begünstigt, dass es für Chinesen weniger Investitionsmöglichkeiten gibt als im Westen.
Alle asiatischen Staaten zusammen sorgen mittlerweile für 63 Prozent des gesamten Goldkonsums, so der World Gold Council. Noch im Jahr 2010 brachte es der Handel mit Goldbarren, Münzen und Schmuck in Asien nur auf einen Weltmarkt-Anteil von 57 Prozent. Die traditionelle Rolle des Goldes in den asiatischen Gesellschaften und die wirtschaftliche Entwicklung dürften auch weiterhin die Wanderung des Goldes nach Osten antreiben.
Dass der Goldkurs von der starken Nachfrage aus Osten profitiert, wird allerdings von vielen Experten bezweifelt. Größere Bedeutung für den Preis des Edelmetalls habe die Entwicklung bei den großen westlichen Goldinvestoren, allen voran den Notenbanken. Die US-Notenbank Fed will ihren konjunkturfreundlichen Kurs in den kommenden Jahren schrittweise zurückfahren, die Bestände der Gold-gesicherten Fonds an der Börse schrumpften zuletzt auf den niedrigsten Stand seit 2009. Die Wanderung nach Asien muss den Preis des Goldes also nicht unbedingt nach oben treiben.
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