Warum Gold weiter schwächelt
Anleger könnten auch weiterhin nicht mit einem Wertanstieg ihrer arg gebeutelten Goldbestände rechnen, schätzen Marktexperten. Vor allem drei Faktoren sprechen derzeit gegen eine Erholung des Goldpreises.
Zum einen zeichnet sich ein Ende der lockeren Geldpolitik in den USA ab. Die erste Leitzinserhöhung ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, daneben hat die US-Notenbank eine Verringerung der Anleihekäufe angekündigt. Auch in Europa hat die Staatsschuldenkrise an Brisanz verloren, die ersten Staaten könnten den Rettungsschirm schon bald wieder verlassen. Gold als Krisenwährung für unsichere Zeiten würde damit an Attraktivität verlieren.
In der Folge – Faktor zwei – verlieren die Goldfonds Kapital. Immer mehr Anleger ziehen ihr Geld aus den sogenannten Gold-EFTs ab und setzen stattdessen auf Aktien, Rohstoffe oder Immobilien, wo sie sich höhere Renditen erhoffen. Auch wenn die Notenbanken vor allem von Schwellenländern zeitgleich ihre Bestände an Gold derzeit aufstocken, nimmt die Entwicklung auf den Finanzmärkten dem Goldpreis seinen Schwung.
Die Tendenz hat schließlich – Faktor drei – die Zocker und Kurzzeit-Investoren auf den Plan gerufen. Die Terminmärkte registrieren bei Gold eine deutliche Erhöhung von Short-Positionen, während sich die Langzeit-Investitionen verringern. Dies wird als klares Signal gewertet, dass Spekulanten auf einen fallenden Goldpreis setzen und die Abwärtsbewegung damit weiter befeuern.
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